Diabetes und Auge

Rund um's Auge

Auf dieser Seite finden Sie umfangreiche Informationen 

rund um eines Ihrer wichtigsten Sinnesorgane: Das Auge. 

Diabetes und Auge


Diabetiker müssen sich regelmäßig beim Augenarzt zur Untersuchung des Augenhintergrundes vorstellen. Warum?


Erhöhte Blutzuckerwerte schädigen langfristig die Blutgefäße. Auch die feinen Blutgefäße am Auge. Wenn der Augenarzt Veränderungen sieht, ist diese Information wichtig für den Hausarzt oder Diabetologen, da die Veränderungen alle Gefäße des Körpers betreffen, ggf. wird der Diabetes anders eingestellt.


Wird die Zuckerkrankheit festgestellt (Typ I oder Typ II DM), sollte – auch wenn keine RD vorliegt – einmal pro Jahr die Netzhaut kontrolliert werden. Je nach Krankheitsstadium sind auch häufigere Kontrollen notwendig. Nach Empfehlung des Augenarztes werden entsprechende Termine vereinbart.


Beim Diabetes entwickelt sich die Netzhauterkrankung oft langsam und für den Betroffenen lange Zeit unbemerkt. Im Durchschnitt tritt sie nach 10 bis 12 Jahren Diabetes auf. Bei schlechter Zuckereinstellung kann sie wesentlich früher, bei guter auch wesentlich später entstehen. Die Netzhaut besteht aus Sinneszellen, Nervenzellen und -fasern. Nervengewebe benötigt ausgesprochen viel Sauerstoff. Dadurch ist die Netzhaut besonders gegenüber der Zuckerkrankheit empfindlich. Netzhautveränderungen infolge der Zuckerkrankheit werden als diabetische Retinopathie bezeichnet.


Diabetische Retinopathie


Die Netzhaut wird nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Das Sehen wird schlechter. Nachtsehprobleme und Gesichtsfeldverluste treten auf. VEGF, ein Gefäßwachstumsfaktor, wird produziert. In der Netzhaut wuchern nun krankhafte Gefäßknäuel.


Aus diesen kann es zu einer Einblutung in das Auge (Glaskörperblutung) mit plötzlichem Sehverlust kommen oder auch zu einer Verschwartung mit Ablösung der Netzhaut. Wachsen die Gefäßknäuel sogar schon im vorderen Bereich des Auges, wird der sogenannte Kammerwinkel des Auges zugewuchert, das Augeninnenwasser kann nicht mehr abfließen und es entsteht ein schmerzhafter Augeninnendruckanstieg.


Im Endstadium kann es also zu einer schmerzhaften Erblindung kommen. Dies kann man verhindern.

Diabetische Makulopathie


Die undichten Gefäße führen zur Flüssigkeitsansammlung an der Makula (Makulaödem) und damit zur Sehverschlechterung.


Damit es nicht so weit kommt, sollten vordergründig die Blutzuckereinstellung und der Blutdruck überprüft und ggf. optimiert werden. Der Augenarzt empfiehlt in bestimmten Stadien der Erkrankung Zusatzdiagnostik wie die Fluoreszenzangiografie oder das OCT, welche Aufschluss über die Schwere der diabetischen Veränderungen und Behandlungsbedarf geben.


Wie wird die diabetische Retinopathie behandelt?


1. Ist die Durchblutung der peripheren Netzhaut schlecht oder ist es bereits zum Wachstum von Gefäßknäulen gekommen, kann eine Laserkoagulation der Netzhaut durchgeführt werden. Gefäßneubildungen werden so verhindert bzw. bestehende Gefäßknäuel können - wenn sie noch klein sind - zurückgehen. Beim Diabetiker sind über die Jahre mitunter mehrere Lasersitzungen erforderlich.


2. Kommt es im Rahmen der RD zu einer Glaskörperblutung und/oder Netzhautablösung, ist eine operative Behandlung erforderlich. Nicht in jedem Fall gelingt es, durch Laserbehandlung ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn die Laserbehandlung zu spät einsetzt.


3. Kommt es infolge der RD zu einer Schwellung der Makula im Bereich der Stelle des schärfsten Sehens, führt dies zu einer Sehverschlechterung und wir sprechen von einem diabetischen Makulaödem (DMÖ).

Das diabetische Makulaödem wird mit wiederholten Injektionen ins Auge (IVOM) behandelt. Ziel ist es, die Flüssigkeit aus der Netzhaut zu verdrängen, um eine weitere chronische Verschlechterung zu verhindern. Wenn die Durchblutung der Makula noch intakt ist, kann sich die Sehschärfe durch die Behandlung wieder erholen.


4.  In manchen Fällen ist ergänzend eine Laserbehandlung in der Nähe der Makula sinnvoll, insbesondere wenn das Ödem die Netzhautmitte noch nicht erreicht hat.

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